Julia Gräfner // die offizielle Webseite

Workshops

Workshops für Jugendliche im Rahmen verschiedener Jugendtheaterfestivals kreisend um die Themenfelder Körper und Extreme

„Get Over It“

Theatertreffen der Jugend 2015, Berlin

Der Himmel ist blau, der Apfel ein Obst und der Tag nicht länger als vierundzwanzig Stunden – GET OVER IT. Gekocht wird heiß und fettig, wer lacht ist fröhlich und geduscht wird mit Wasser – GET OVER IT.

Die Hübsche ist die Gute, der Hässliche der Böse und am Ende wird geklatscht – GET OVER IT. Wir glauben. Wir wissen. Wir handeln danach. Alles klar. Alles logisch. Völlig normal. Ohne es zu bemerken, befolgen wir im Alltag wie auf der Theaterbühne ein strenges Regelwerk aus Selbstverständlichkeiten und Normen. Sie geben uns Sicherheit und Orientierung. Sie haben sich bewährt, um uns Peinlichkeiten und Katastrophen alltäglicher oder theatraler Art zu ersparen. Zeit, einige normierte Grenzen zu überprüfen und sich ihrer endlich zu entledigen. Wir performen die Irritation. Wir stören, widersprechen und verhindern das Erwartbare. Wir machen den Alltag zu unserer Bühne. Welche Verhaltenscodes sind mit bestimmten Orten und Situationen verbunden? Wo sind in und um uns herum zerstörenswerte Grenzen, Muster und Regeln zu finden? Mit Körper, Stimme und Spielfantasie machen wir öffentliche Orte im und um das Festpielhaus zur Bühne der Irritation, Überraschung und Extreme. Out of „ist halt so“. Get over it. Get ready.

Konzeption und Workshopleitung:
Anna Wille und Julia Gräfner

„Lnnngsmmmaaa“
Schultheater der Länder 2014, Saarbrücken

 

Langsam, langsamer, am langsamsten, am allerlangsamsten, am allerallerlangsamsten, am allerallerallerlangsamstenstensssssssssssssssss…

 

Ziel des Workshops ist es die Grenze von Langsamkeit zu Stillstand spielerisch auszuloten. Gemeinsam entwickeltes Bewegungsmaterial wird maximal entschleunigt, verlangsamt und verzögert – bis kurz vor Stillstand! Improvisationen und Bewegungsspiele dienen als Grundlage, den Weg vom normalen Tempo zur absoluten Verzögerung zu erproben. Die Teilnehmer stellen sich in der Versuchsanordnung folgenden Fragen: Wie wird eine Bewegung entschleunigt, ohne dass sie an körperlicher Präzision, inhaltlicher Qualität und damit an Erzählkraft verliert? Kann körperliche Langsamkeit durch Spannung, Konzentration und Fokussierung den Inhalt beschleunigen? Kann „langsam sein“ berauschen und flowen? Wie langsam kann eine Bewegung sein ohne dass sie „aufhört“? Arbeitsbegriffe wie z.B. schleppend, bedächtig, zögernd, allmählich werden helfen die unterschiedlichen Facetten bis hin zur maximalen Verlangsamung präzise zu differenzieren. Langsam sein, heißt nicht langweilig sein.

 

Konzeption und Workshopleitung:
Julia Gräfner

„Total Clip Of The Heart“
Theatertreffen der Jugend 2014, Berlin

 

Theater ist geiler als Kino. Was Youtube kann, können wir schon lange. Unsere Geschichten sind schneller als Kollegah „Business“ sagen kann und unsere Sets glitzern mehr als Madonnas goldener Eckzahn. Das Theater zwischen den schnellen Filmschnitten holen wir auf die Bühne. Statt Schiller nehmen wir uns Musikvideos als Ausgangsmaterial für einen theatralen Vorgang. Was erzählt uns der Clip zu Umbrella über die Figur Rihanna oder über die Frau dahinter? In unseren Lieblings-Clips suchen wir nach Erzählstrukturen, Selbstdarstellungsstrategien und Ausdrucksmitteln, die wir für unser Theater gebrauchen können. Mit einem Solo erobern wir die Bühne, um unser eigener Clip zu werden!

 

Konzeption und Workshopleitung:
Anna Wille und Julia Gräfner

„Head off! Body on!“
Schultheater der Länder 2013, Schwerin
Schultheatertreffen 2014, Frankfurt

 

Improvisations-, Vertrauens- und Bewegungsspiel bilden die Grundlage uns von „inneren Bildern“ – also unserer eigenen Fantasie – und „äußeren Bildern“ – also Fremdmaterial wie Musik oder die Fantasie eines anderen Spielers – bespielen zu lassen, in Bewegung zu kommen! Hier wird nicht geplant, nicht blockiert, nicht gehirnt! Schluss mit dem „Gut-sein-wollen“ und „Richtig-machen“! Spielen, flimmern, toben, reizen, locken, jagen – (mit) sich selbst, (mit) den/m Spielpartner! Der eigenen Fantasie oder der Idee des Spielpartners vertrauen, Impulsen folgen und deren Möglichkeiten ausloten, spielen und das Spiel am Laufen halten! Nach einem kurzen Warm-Up geht es los! Head off! Body on!

Konzeption und Workshopleitung:
Julia Gräfner

„Wer oder was fragt nach dem Bild?“
Theatertreffen der Jugend 2013, Berlin

 

Erzählen, darstellen, präsentieren – schon im Alltag handeln wir theatral, schlüpfen in verschiedene Rollen, setzen uns den Blicken anderer aus und inszenieren uns. Jeden Tag gehen wir mit verschiedenen Darstellungsstrategien um, meist unbewusst und zufällig. Geimensam wollen wir diese Selbstdarstellungsstrategien des Alltags entschlüsseln. Aber was hat das mit Theater zu tun, und vorallem: Was hat das mit UNSEREM Theater zu tun?Sowohl im Alltag als auch auf der Bühne kreiren wir also Bilder und Zeichen, die von anderen angeschaut und interpretiert werden. Wie Zuschauende diese deuten, können wir als „BildermacherInnen“ des Theaters bewusst steuern. Diesen Vorgang wollen wir erkennen und verstehen, um ihn auf der Bühne strategisch einzusetzen und szenisches Material zu entwickeln. Zur Erforschung dieser Grundlagen erarbeiten wir Ich-Performances und graben uns durch Texte und Materialen auf dem Weg zur Szene. Wir wagen den Selbstversuch, beobachten uns schärfstens und schließen von uns aufs Ganze. Eigenes trifft Fremdes, Auge trifft Bild, toter Vogel trifft x-beinigen Tisch. Und: „Wenn das Auge ALLES GESEHEN sich blinzelnd über dem Bild schließt“, dann dürft ihr auch mal tanzen gehen.

Konzeption und Workshopleitung:
Anna Wille und Julia Gräfner

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